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Mit dem Frühling kamen die Tiere

22. Mai 2012

So sehr ich mich den ganzen Winter über auf den Frühling freute – und so sehr ich mich freue, dass jetzt Frühling ist: einen Grund zum Sudern habe ich trotzdem. Denn mit dem Frühling kamen und kommen die Tiere. Ich meine jetzt nicht Erdferkel, Tulpenbären oder Ringelnattern sondern Kleinfluggetier.
Die erste Fliege des Jahres betrachte ich als Frühlingsbote und tue ihr nichts zuleid. Aber sobald es mehr werden beginnt mein Kampf, der mit dem des Pilch in der Fernsehserie „Kottan“ vergleichbar ist. Fliegenklappe und Staubsauger liegen stets parat. Und jede Fliege wird gnadenlos verfolgt. Die Fliegen nützen ihre Fähigkeit wie die Depperten herumzufliegen und sich so der Fliegenklappe zu entziehen. Ich wiederum nütze meine Größe und die Fähigkeit sitzende Fliegen zu sehen von ihnen aber nicht gesehen zu werden. Es ist also ein fairer Kampf.
Etwas anderes ist es mit den unfreiwilligen Fluggästen. Habe ich in der Küche Licht brennen, dann drängen sich Myriarden von Kleinflügeltieren an der Glasbalkontür. Manchmal, wenn ich dann auf den Balkon hinaus will mache ich zuerst das Licht aus bevor ich die Tür öffne. Dann spüre ich in meinem Gesicht, dass ich mich durch eine Wolke aus Geflügel bewege – Geflügel, das auch im Finstern in meine Küche strömt. Und dann sitzen all die traurigen Tiere an den Wänden meiner Küche. Ich könnte sie jetzt einzeln retten, aber dazu müsste ich die Balkontür öffnen und damit einer weiteren Myriarde Fliegewesen Einlass gebieten.
Was mich wundert: Manche Leute haben die ganze Nacht das Fenster offen, das Licht brennen,  kein Fliegengitter und trotzdem verirrt sich kein Vieh in ihre Zimmer. Was mache ich nur falsch?

In dem Zusammenhang könnte ich auch die Evolution fragen, was sie falsch gemacht hat. Wozu in aller Welt hat sie nachtaktive Tiere hervor gebracht, wenn die dann erst recht aufs Licht – und damit in den Tod – fliegen?

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