Der Spruch „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“ trifft auf mich voll und ganz zu – allerdings auf eine andere Weise als es gemeinhin gemeint ist.
Ich bin ja bekennender Mehrmalserzähler von Geschichten, die ich erzählenswert finde. Dabei passiert es mir immer wieder, dass ich wem ein- und dieselbe Geschichte schon zum zweiten, dritten oder wasweißichvieltem Mal erzähle. Je nach Gemüt des Gegenübers reagiert er oder sie dann mit freundschaftlichem Verständnis oder mit schnippischen und demütigenden Blosstellworten – mit allen Abstufungen dazwischen. In manchen Bekanntschaftskreisen wage ich schon gar nicht mehr, Geschichten zu erzählen, die älter als zwei Tage sind.
Und hier kommt der Reise-tut-Spruch ins Spiel: Auf Reisen lerne ich viele neue Leute kennen. Leute, die keine meiner Geschichten kennen. Und wenn ich dann eine erzähle, kann ich mir sicher sein, dass mich keiner schnippisch daran erinnert, dass ich das schon erzählt habe.
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