Gern habe ich mich über die Frau lustig gemacht, die mir erzählte, sie trage immer schöne Unterhosen für den Fall, dass ihr was passiert. Dann soll sie der Arzt nicht in einer verwaschenen abgetragenen Unterhose sehen.
Eine andere Frau erzählte mir, dass sie immer kecke edle Unterwäsche trage. Auch wenn man diese nicht sieht, so bereitet es ihr doch ein Vergnügen, zu wissen, dass sie so eine Unterwäsche anhat.
Ich erklärte ihr, dass bei mir genau das Gegenteil der Fall ist: Wenn ich zu einem Anzug-mit-Krawatten-Termin gehe, dann trage ich gern verwaschene und zerschlissene Unterwäsche (und natürlich sauberere – nicht, dass Sie glauben!). Mir bereitet es dann Vergnügen, zu wissen, dass ich nur äußerlich so elegant daher komme.
Und dann geschah das: Mir wurde eines Abends von einer Sekunde auf die andere derart schwindlig, dass ich von der Arbeit direkt ins Krankenhaus gerotkreuzt wurde, wo man mich gleich für eine Nacht behielt. Als Nachtkleidung bekam ich ein Nachthemd, das sehr kurz und mehr ein Nachthemdchen war. Und obwohl es der feschen Nachtschwester wahrscheinlich egal war, war ich dann doch froh, dass ich an dem Tag zufällig meine schönste Unterhose anhatte. Am Tag zuvor hatte ich meine zerschlissenste getragen.
Kommentar verfassen