Archive for August 2010

Unschuldvermutetes

26. August 2010

Ich glaube meine Tipps zum Wort oder Unwort des Jahres müssen aktualisiert werden. Derzeit deutet alles darauf hin, dass „Unschuldsvermutung“ die „Vuvuzela“,  die „Aschenwolke“ und das „Bohrloch“ auf die hinteren Plätze verdrängt.

Egal ob man es im Radio hört und in der Zeitung ließt: Es ist richtig zu spüren wie sehr sich die Journalistinnen und Journalisten überwinden müssen, um den üblichen Verdächtigen die vermaledeite Unschuldsvermutung angedeihen zu lassen.

Manche von denen haben im Laufe ihrer Karriere derart viel Unschuld auf sich geladen, dass es einem Durchschnittbürger nicht einmal möglich ist, sich  solch große Summen überhaupt vorstellen zu können.

Natürlich war es sicher vollkommen legal, dass die lieben Freunde unseres ehemaligen Schönheitsministers auf Staatskosten Unsummen an Provisionen und Beratungshonorar einstreiften. Und natürlich hat Haider mit Sadam nur Abziehbilder getauscht und er bekam nur Sportauto-Quartettkarten geschenkt. Und das Geld aus dem ehemaligen Jugoslawien  war nur der Erlös eines Benefizkonzertes einer Tambourizza-Band. Alle anders lautenden Meldungen sind nichts als Propaganda der linkslinken Jagdgesellschaft, deren Proponenten nur neidig sind, dass sie keine so schöne Föhnwelle zustande bringen.

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Das ÖBB-Augustwunder

25. August 2010

Wer bei der ÖBB mit einer Vorteilscard Fahrkarten ersteht, gewinnt Einblicke in die wundersame Welt der ÖBB-Mathematik. Denn 50 Prozent heißt dort nicht wie im Rest der Welt die Hälfte. Die Karten, auf denen 50 Prozent drauf stehen, kosten im Durchschnitt um 40 Prozent weniger als die Vollpreiskarten, in einem Fall erstand ich eine Halbpreiskarte, die 25 Prozent weniger kostete als die Vollpreiskarte.

Wer dann bei der ÖBB anfragt, ob das denn mit rechten Dingen zu gehe, bekommt eine vollkommen logische Erklärung, in der von Zonen und Verkehrsverbünden die Rede ist.

Ein ÖBB-Kundenbeschwichtigungsbeamter erklärte mir, ich würde Äpfel mit Birnen verwechseln, weil ich so einfältig sei, die 50 Prozent vom tatsächlichen Fahrkartenpreis zu berechnen anstatt vom Verkehrsverbundzonenpreis.

Aber dieser Tage geschah das Augustwunder: Am Automat erstand ich eine Halbpreiskarte von St. Valentin nach Steyr – uhund! – sie war billiger als die Hälfte der Vollpreiskarte. Die Vollpreiskarte hätte 4,– Euro gekostet, für die Halbpreiskarte musste ich nur 1,80 Euro in den Automaten werfen. Wahrscheinlich liegt es an Zonen und Verkehrsverbünden.