Melodie am Handy

Keine Sorge: Auch ich finde, dass das Thema Klingeltöne hinlänglich behandelt ist, auch in Wortspenden. Und ich gedenke nicht, dem etwas hinzuzufügen. Vielmehr möchte ich die Sprachmelodie der Handy-Telefonierer unter die Lupe nehmen.

Wenn ich mit Bekannten ins Kaffeehaus oder zum Mittagessen gehe, lasse ich mein Handy grundsätzlich daheim. Werden dann die Bekannten angerufen habe ich nichts, wo ich auch ein bisschen auf Tasten herumdrucken könnte und muss meine Aufmerksamkeit auf das Telefonat der Bekannten richten. Geht die Gesprächsmelodie ohne besondere Höhen oder Tiefen gleichmäßig „murmerdimurmerdi“ dahin, weiß ich, dass das Telefonat noch eine Weile dauern wird.

Dass das Ende eines Gesprächs naht, erkenne ich daran, dass die Tönhöhe steigt und die Sätze kürzer werden und Satzfetzen mit den Worten „Guat, oiso dann …“, „Geeeenau!“ oder „Machen wir!“ garniert werden. Jetzt könnte ich hoffen, dass die Bekannten gleich ihr Gespräch beenden, und ihre Aufmerksamkeit wieder dem Mittagessen zuwenden. Manchmal aber wähne ich ein Telefonat schon zu Ende, da brodelt es dann noch einmal ein paar Minuten weiter. Da kann auf meiner Seite schon fünfmal „Guat, oiso dann …“ erklingen – aber auf der anderen Seite der Leitung geht es unverdrossen „murmerdimurmerdi“ weiter. Spätestens ab diesem Zeitpunkt beginnt mir das Gespräch wirklich auf die Nerven zu gehen und ich muss mich sehr zusammen reißen, keine Störgrimassen zu schneiden oder anderen Unfug zu treiben.

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